Januar - III

Liebe Diezerinnen und Diezer,

die Infos vor zwei Wochen an dieser Stelle haben bereits zahlreiche Diskussionen ausgelöst – das zeigt mir und es freut mich, wie engagiert Sie sind!

Es ging um das integrierte Mobilitätskonzept, für dessen Erstellung Diez als eine von zwei Städten in Rheinland-Pfalz Mittel bewilligt bekommen hat.

Wie so oft und wie schon lange gehen in Diez die Ansichten zu diesem Thema sehr auseinander. Geschäftsleute bangen um ihre Kundinnen und Kunden, sollten diese nicht mehr mit den PKWs bis vor die Geschäfte fahren können, andere fühlen sich  durch den Verkehr, der trotz Tunnel immer noch durch Wilhelm- und Rosenstraße fließt, gestört und für Radfahrer*innen, die gegen den Einbahnstraßenverkehr fahren dürfen, wird es oft ganz schön eng.

Viele Beschwerden gehen deshalb bei der Stadt und der VG ein.

Es gibt einen Stadtbus, der den ganzen Tag über mit oft nur zwei Fahrgästen durch Diez fährt. Warum wird er eigentlich von den Diezerinnen und Diezern so schlecht angenommen? Die einen sagen, dann könnte er doch auch weg, der kostet nur Geld. Viele kennen aber das Angebot gar nicht. Vielleicht ist er auch schlecht angebunden an andere Verkehrsmittel oder -linien, und er könnte optimiert werden. Ist zum Beispiel Carsharing ein Thema mit Zukunft für die Stadt Diez? Immer mehr Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs. Radwege in Diez müssen optimiert werden. Kommen Kinder und Jugendliche sicher durch die Stadt, wie ergeht es Senior*innen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind? Wie gut sind wir in Diez in Bezug auf Barrierefreiheit aufgestellt? Wo in der Stadt kann man sich länger aufhalten und eine Pause einlegen?

Das alles sind nur einige Aspekte und Fragen rund um Aufenthalt und Mobilität in der Stadt.

Man sieht, das Thema ist komplex, und keiner ist mit der aktuellen Situation doch wirklich zufrieden, oder?

Doch es wird noch komplexer: Grün fehlt in der Stadt – als Ausgleich für Abgase und als Schatten- und Feuchtespender an heißen Tagen inzwischen ein unverzichtbares Element in einer Stadt. Stichwort Klimawandel.

Die zentrale Frage ist doch: wie bekommen wir eine Lösung hin, die allen gerecht wird?

Deshalb finde ich es so wichtig, dass wir miteinander reden und alle gehört werden dürfen. Und das wird mit der Entwicklung des Konzeptes passieren: es wird ein professionelles Büro engagiert werden, das die Gespräche moderiert und mit den Beteiligten Lösungsansätze diskutiert und entwickelt – alle können und sollen sich einbringen, alle sollen Gehör finden!

Das Ganze dauert aber natürlich seine Zeit, das geht nicht von heute auf morgen, und schon gar nicht, wenn man Fördermittel erhalten will. Denn ohne diese geht es gar nicht, Diez hat nur wenig finanzielle Mittel. Deshalb möchte ich diejenigen, denen Innovationen zu langsam vonstattengehen, auch um etwas Geduld bitten und sie herzlich einladen, sich am Prozess zu beteiligen.

Wir haben in der Stadt so viel Potential, viele tolle Ideen und Vorstellungen, denn es gibt so viele engagierte Menschen hier, auf die ich wirklich stolz bin und mit denen gemeinsam ich die Stadt voranbringen möchte! Jetzt haben wir die Chance, aktiv an dieser Entwicklung zu arbeiten.

Wir wissen alle, dass es fatal wäre, nichts zu tun. Die Welt um uns herum verändert sich stetig. Deshalb sollten wir unsere Zukunft in die Hand nehmen und diese aktiv gestalten.

Ich hoffe, Sie alle sind dabei, wenn es um die aktive Gestaltung der Zukunft von Diez geht, und ich freue mich auf den Dialog mit Ihnen!

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Zeit, wir sehen uns!

Herzlichst, Annette Wick

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