Mobilitätskonzept

Diezer Mobilitätskonzept: Großes Interesse am 1. Workshop


Die Stadt Diez hat das Ingenieurbüro IKS Mobilitätsplanung beauftragt, ein Mobilitätskonzept für das Stadtgebiet zu entwickeln. Im Fokus der Bearbeitung steht die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs, aber auch der Optimierung der Erreichbarkeit durch Pkw. Das grundsätzliche Ziel ist, die Aufenthaltsqualität in Diez zu optimieren. In diesem Rahmen wurde am 18. September 2023 ein Planungsspaziergang mit ausgewählten Akteurinnen und Akteuren, unter anderem aus Politik, Verwaltung und der Diezer Gewerbe- und Geschäftswelt durchgeführt.

 

Am 19.September startete dann in Form eines Workshops im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Diez das öffentliche Beteiligungsverfahren. 


Der Saal war rasch gut gefüllt, und nach einer Begrüßung durch Stadtbürgermeisterin Annette Wick stellte Alexander Gardyan (IKS Mobilitätsplanung) mit seinem Team den aktuellen Stand der Bearbeitung und erste Ideen für Diez vor, die anschließend mit den rund 50 Anwesenden diskutiert wurden. 


Das Büro hatte im Vorfeld die bestehenden Mängel näher untersucht und es traten vor allem zwei Problemlagen in den Vordergrund:

 

Als problematisch zu beurteilen ist die gemeinsame Nutzung der Wilhelm- und Rosenstraße durch Fuß-, Rad- und Autoverkehr. Alexander Gardyan identifizierte die beiden Straßen als klassische Geschäftsstraßen, in denen die Fußgänger queren, wobei gehbeeinträchtigte Menschen, die z. B. auf einen Rollator angewiesen sind, sich mit dem Wasserlauf in der Wilhelmstraße als Schwierigkeit konfrontiert sehen. Gleichzeitig stellen beide Straßen, vor allem aber die Wilhelmstraße, wichtige Radwege in Diez dar, und zugleich nutzen viele Kraftfahrzeuge diese Straße, um direkt vor Geschäften, Arztpraxen oder der Apotheke zu halten. Und viele Pkw nutzen die beiden Straßen trotz des Tunnels immer noch als reine Durchfahrtstraßen. Die verschiedenen Interessen kamen an dem Abend auch aus dem Publikum deutlich zur Sprache: die Sichtweise der Radfahrer, der Gewerbetreibenden, der Anwohner und der Fußgänger. 

Um diese konkurrierenden Interessen besser zusammenzuführen, wären die beiden Straßen z.B. als Fußgängerzone oder als verkehrsberuhigter Bereich denkbar. Autofahrern, die lediglich Diez durchfahren möchten, sollen auf diese Weise dazu motiviert werden, lieber den Tunnel zu nutzen; Kunden, Patienten und Anwohner könnten aber dennoch weiterhin die Wilhelmstraße und die Rosenstraße auch mit dem Pkw befahren.

 



Eine zweite Problemlage stellt die Fahrradverbindung in Richtung Limburg dar. Auch hier konkurrieren Radfahrer mit Pkw und Lkw. Die Bundesstraße ist nach den einschlägigen Richtlinien zu schmal, um für beide Verkehrsgruppen ausreichend Platz zur Verfügung zu stellen. Denkbar wäre, als Alternativ-Trasse zur Limburger Straße die Bahnhofstraße und den Heckenweg zu sogenannten Fahrradstraßen umzuwidmen. Hier hätten Radfahrer Vorrang, dürften nebeneinander fahren, Pkw dürften maximal 30 km/h fahren. Neben zahlreichen weiteren Anregungen aus dem Publikum wurde allerdings in diesem Zusammenhang angemahnt, die Anbindung an andere Ortsteile und umliegende Dörfer nicht zu vergessen, da sicherlich viel mehr Menschen gerne aufs Rad umsteigen würden, wenn dies denn auch mit Startpunkten aus den Umlandgemeinden gut möglich wäre. Auch die Schnittstelle mit Limburg wurde angesprochen. Dort wurde ebenfalls im Rahmen eines Mobilitätskonzeptes eine Lösung für Alltagsradewege entwickelt, die u. a. durch das Wohngebiet am Schafsberg führt und nicht unbedingt zufriedenstellend ist, aber aufgrund individueller Eigentumsvorbehalte nicht anders realisiert werden konnte.



 

Tatsächlich denkbare Lösungen zu erarbeiten soll der Schwerpunkt des zweiten Workshops werden, der im Januar 2024 stattfinden wird. Bis dahin wird eine interaktive Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet, um eigene Anmerkungen zu den Themen Auto-, Rad- und Fußverkehr in Diez einzubringen. Stadtbürgermeisterin Wick zeigte sich sehr erfreut darüber, dass der erste Workshop so gut angenommen wurde: „Ich möchte alle Diezer Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich an der Erstellung des Konzeptes aktiv einzubringen, denn nur gemeinsam werden wir die Veränderungen, die die Zeit mit sich bringt, meistern können!" 


Ab sofort sind somit alle Bürgerinnen und Bürger aus Diez aufgerufen, sich an dem Mobilitätskonzept aktiv zu beteiligen. Bis zum 22.10.2023 ist dazu ein interaktiver Stadtplan freigeschaltet, auf dem Hinweise und Ideen eingebracht werden können. Der interaktive Stadtplan ist von einer kurzen Befragung umrahmt und unter folgendem Link erreichbar:

 

www.diez.iks-beteiligung.de

 

Die Meldungen aus der Onlinebeteiligung werden fachlich bewertet und im Rahmen des Konzeptes berücksichtigt. „Wir erhoffen uns, dass durch das digitale Beteiligungsangebot auch Menschen erreicht werden, die in klassischen Formaten eher nicht zu Wort kommen“, erläutert Bürgermeisterin Annette Wick den Einsatz der Onlinebeteiligung.



 

Die Präsentation zum 1. Workshop kann als *.pdf-Datei (13 MB) heruntergeladen werden:

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