Aktuelles


Sonderausstellung „Gefangen in Diez“ vom 3. Oktober bis 17. Dezember 2023.

Nachdem das Grafenschloss im 18. Jahrhundert stetig an Bedeutung verloren hatte, wurde es schließlich zum Zuchthaus umgebaut. Mit dessen Inbetriebnahme um 1785 bekam Diez die neue Rolle eines überregional bedeutenden Gefängnisstandorts. Die Gefangenen waren begehrte Arbeitskräfte und das Zuchthaus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Stadt.
Im Laufe der Zeit aber änderten sich die Ansprüche an eine Strafanstalt. Das beengte Grafenschloss genügte nicht mehr und man errichtete ein neues „Zentralgefängnis“ in Freiendiez. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zogen die Gefangenen aus dem Grafenschloss gemeinsam mit auswärtigen Sträflingen dorthin um.

Die heutige Justizvollzugsanstalt ist eine Nachfolgerin des Zentralgefängnisses. Nach aufwendigen Umbauten und Erweiterungen genügt sie heute den höchsten Standards eines zeitgemäßen Strafvollzugs.

Ein Gefängnis ganz anderer Art war das „Bollesje“ genannte Amts-Civil-Gefängnis am Schlossberg. Dorthin kamen Menschen für kurze Zeit in Arrest, weil beispielsweise die Polizei sie in volltrunkenem Zustand aufgegriffen hatte oder sie auf ihre Überstellung in die reguläre Untersuchungshaft warteten.

Unweit des Freiendiezer Gefängnisses entstand zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ein Kriegsgefangenenlager, das StaLag XIIA. Die anfänglich dort festgehaltenen französischen Kriegsgefangenen wurden nach Nazi-Maßstäben noch einigermaßen human behandelt. Der Umgang mit den später hinzukommenden sowjetischen und italienischen Gefangenen aber war ein täglicher Terror, der vielen das Leben kostete.

Die Sonderausstellung macht die vielen Möglichkeiten, in Diez und Freiendiez gefangen zu sein, mit Dokumenten, Objekten, Fotografien und Aussagen von Zeitzeugen aus verschiedenen Epochen anschaulich.





 


     
    [PLEASE FIX!] Please choose your cookie preferences: